
NIENDORF/SCHNELSEN/LOKSTEDT Damit die Stadteilzentren weiterhin beliebte Anlaufpunkte auch nach der Corona-Pandemie bleiben, hat Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel den lokalen Interessen- und Arbeitsgemeinschaften während eines gemeinsamen digitalen Austauschs einen Neustart-Fonds zugesichert.
„Die aktuelle Situation ist für den lokalen Handel nicht mehr lange durchzustehen“, betonte der Finanzsenator während der Veranstaltung, zu der der SPD-Bundestagsabgeordnete Niels Annen eingeladen hatte. Neben den bereits laufenden Hilfen für Gewerbetreibende soll dieser Fonds voraussichtlich ab April / Mai bereitstehen. Aktuell befassen sich die Wirtschafts-, Finanz- und die Stadtentwicklungsbehörde mit einer konkreten Ausgestaltung. Angedacht ist ein einmaliger Betrag von bis zu circa 5000 Euro. Die lokalen Akteure können dieses Geld projektbezogen für Aktionen und kleinere Events einsetzen, um Besucher und damit Kunden für die Geschäfte anzulocken – und Leben in die Stadtteilzentren zu bringen. „Es geht nun darum, sich gegenüber dem Online-Handel zu behaupten. Mit Erlebnissen vor Ort haben wir eine gute Chance“, betonte Dressel, der sich zudem über die aktuelle Situation in den Zentren informierte.
Als „dramatisch“ bezeichnete sie beispielsweise Tibarg-Quartiersmanagerin Nina Häder. Die Besucherfrequenz habe sich deutlich reduziert und selbst die Händler, die noch geöffnet haben, leiden unter dem Lockdown. „Die Existenzängste von vielen Gewerbetreibenden sind groß“, hob auch Annika Sass, Quartiersmanagerin für die Frohmestraße, hervor. Schnelsens Zentrum profitiere zumindest davon, dass hier viele Menschen wohnen, arbeiten und die täglichen Einkäufe erledigen und es damit noch belebt sei. Als angespannt, aber noch nicht dramatisch bezeichnete Jürgen Roloff, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Niendorf Nord die Lage „seines“ Quartiers: „Wir werden erst in der Zukunft sehen, welche Auswirkungen der Lockdown hat.“ An „Erlebnisqualitäten“ glaubt er dieses Jahr nicht mehr.
Click & Meet
Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich jetzt zumindest mit den am Mittwoch von der Bundesregierung beschlossenen Lockerungen ab. Danach kann ab 8. März der Einzelhandel für sogenannte Termineshopping-Angebote, kurz Click & Meet öffnen. Andreas Dressel: „Vor allem kleinere Geschäfte werden von dem ´Einkaufen mit Termin´ profitieren.“ kh
Der Beitrag Zentren wieder beleben erschien zuerst auf Niendorfer Wochenblatt.