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Gibt es bald keine Kastanien mehr?

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Trotz vieler Widrigkeiten ist der Baumbestand der Hamburger Stadtbäume weitestgehend stabil. Sorge bereiten jedoch die knapp 6000 Kastanien: Infolge einer Komplexerkrankung sterben viele ab und müssen gefällt werden. Betroffen sind auch Bäume in unseren Stadtteilen.

Seit einigen Jahren wird in Hamburg eine bakterielle Infektion mit nachfolgendem holzzersetzenden Pilzbefall bei Rosskastanien beobachtet. Diese Komplexerkrankung, für die es noch kein Gegenmittel gibt, führt fast ausnahmslos zum Absterben der befallenen Kastanien binnen kurzer Zeit. Aus diesem Grund werden in Hamburg seit 2014 auch keine Kastanien mehr nachgepflanzt.

Wer die Bäume mit den markanten Früchten in den Straßen unserer Stadtteile sucht, findet sie mit wenigen Ausnahmen als Solitärbäume. Mit 38 Kastanien weist die Wählingsallee in Schnelsen den größten Alleebestand auf, teilweise sind die Kastanien hier über 90 Jahre alt. Die Straße „An der Lutherbuche“ in Lokstedt wird von 29 Kastanien gesäumt. In Niendorf stehen zwölf Exemplare im Margarethe-Rothe-Weg. Die uralte Kastanie in der Grelckstraße zählt über 100 Jahre.

34 Bäume gefällt
Aufgrund einer Erkrankung und einer damit verbundenen fehlenden Verkehrssicherheit mussten seit 2018 insgesamt 34 Kastanien in Niendorf, Lokstedt und Schnelsen gefällt werden. Zuletzt betroffen waren drei Kastanien in der Grünanlage „Lütt Kollau“ und „An der Lutherbuche“. Erst vergangenes Jahr wurden zusätzlich 16 erkrankte Kastanien im Niendorfer Gehege entfernt.

„Im Zuge unserer Straßenbaumkontrollen prüfen wir regelmäßig die Straßenbäume auf Anzeichen eines Befalls, halten diesen im Baumkataster fest und fällen die Bäume falls notwendig“, sagt Kay Becker, Pressesprecher beim Bezirksamt Eimsbüttel. Als Projekt der Hamburger Umweltbehörde und dem Institut für Geographie der Universität Hamburg gab es von 2018 bis 2020 ein „Rosskastanien-Monitoring“ zur Bestandsaufnahme und Verbreitungsdynamik. „Mit dem Erkenntnisstand werden wir künftig im Stadtbaumanagement operativ und strategisch fortfahren“, so Sprecher der Umweltbehörde Björn H. Marzahn. Hierbei behalte man die Themen Bekämpfungsmethoden, Strategien und unempfindlichere Rosskastanien-Sorten im Blick. kh

Rindenablösungen und Pilzfruchtkörper sind typische Symptome der Komplexerkrankung

Erkrankte Rosskastanien erkennen
Kastanien im eigenen Garten sollten regelmäßig auf mögliche Krankheitssymptome überprüft werden. Als erste Anzeichen zeigen sich bräunliche, später schwarz werdende Leckstellen sowie Verlichtungen der Krone (andere Ursachen sind möglich). Im fortgeschrittenen Stadium treten häufig Rindenablösungen sowie Pilzfruchtkörper auf. Bei einem Verdacht auf einen Befall sollte ein Fachmann die Kastanie im Hinblick auf ihre Verkehrssicherheit untersuchen.

Baumbestand
♦ 224.000 Straßenbäume in Hamburg
♦ 600.000 Bäume in Parks und Grünanlagen (geschätzt)
♦ 1.000.000 Bäume auf privaten Grundstücken
♦ Rund 6.000.000 Bäume in Hamburgs Wäldern
 www.hamburg.de/strassenbaeume-online

Der Beitrag Gibt es bald keine Kastanien mehr? erschien zuerst auf Niendorfer Wochenblatt.


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