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Keine weiteren Einfamilienhäuser?

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Die Umsetzung des im Koalitionsvertrag von Grünen und SPD in Hamburg-Nord vereinbarten Ziels, Einfamilienhäuser in künftigen Bebauungsplänen auszuschließen, ist mittlerweile zu einem bundesweiten Thema geworden, das auch in unseren Stadtteilen beschäftigt.

„Ist es möglich, dass auch bei uns künftig keine Einfamilienhäuser mehr gebaut werden?“, fragte ein Leser nach. Aufgrund der Schlagzeilen zu einem „Einfamilienhaus-Verbot“ bestehe nach seiner Ansicht eine große Verunsicherung.

„In Hamburg-Nord werden Einfamilienhäuser weiterhin überall genehmigt, wo das gültige Planrecht sie ausweist“, erklärt Ali Mir Agha, Grünen-Fraktionsvorsitzender in Eimsbüttel. Ziel grüner Politiker sei es keineswegs, den Menschen ihr Einfamilienhaus zu verbieten oder wegzunehmen. „Lediglich bei der Entwicklung neuer Gebiete ist der Bau von Mehrfamilienhäusern erklärtes Ziel unseres Nachbarbezirks“, so Mir Agha. In Eimsbüttel gibt es eine ähnliche Regelung jedoch nicht. „Einfamilienhäuser werden im gesamten Bezirk in B-Plänen ausgewiesen, wenn dieses städtebaulich sinnvoll und erwünscht ist“, erläutert Pressesprecher Kay Becker.

Dazu zählt aktuell der B-Plan Schnelsen 79 an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein Nähe Königskinderweg mit rund 120 Wohneinheiten für Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser. Aufgrund der bestehenden Bebauungsdichte in Eimsbüttel sei dieser jedoch eher eine Ausnahme. „Das Baugesetzbuch verpflichtet uns durch die sogenannte Bodenschutzklausel, mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen und Nachverdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen, bevor wir auf die grüne Wiese gehen.“

Dass in Niendorf, Lokstedt und Schnelsen in den vergangenen Jahren viele Einfamilienhäuser auf Flächen der gültigen B-Pläne genehmigt und gebaut wurden, zeigt ein Blick auf die Statistik. Gab es in Niendorf 2015 noch 3469 Ein- und Zweifamilienhäuser, waren es 2019 bereits 4488. In Schnelsen sind in den letzten fünf Jahren rund 330 neue Einfamilienhäuser gebaut worden, 2019 waren es knapp 3500. Rund 4500 Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es in Lokstedt, 570 mehr als 2015. Der Bezirk Eimsbüttel zählte Ende 2019 insgesamt 32.428 Wohngebäude, darunter mehr als die Hälfte Einfamilienhäuser (17.435). Ein weiterer Zuwachs ist zu erwarten. kh

Mehrfamilienhäuser, wie hier in Schnelsen an der Pinneberger
Straße, sollen auch künftig nicht die Einfamilienhäuser ersetzen

Der Beitrag Keine weiteren Einfamilienhäuser? erschien zuerst auf Niendorfer Wochenblatt.


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