
Die Anwohner in der Paul-Sorge-Straße können aufatmen:
Die Hochbahn wird noch in diesem Jahr Pendeltüren an der
U2-Station Joachim-Mähl-Straße einbauen lassen. Der Lärm
von den U-Bahn-Zügen wird sie dann nicht mehr stören.
Als im Juli 2019 nach drei Jahren Bauzeit der tägliche Baulärm aufhörte, war die Erleichterung der Anwohner in der Paul-Sorge-Straße zunächst groß. Es gab endlich zwei neue Aufzüge und eine zusätzliche Treppe an der U2-Station Joachim-Mähl-Straße. Doch Audrey Krause-Roehrig und die Bewohner der acht Reihenhäuser in unmittelbarer Nähe hatten sich zu früh gefreut. Denn nun schallten die Geräusche der U-Bahn-Züge inklusive der Bremsen und der Türsignale bis in die Wohn- und Schlafräume.
Das Problem: Der Abstand zwischen Gärten und Treppe beträgt teils nur einen Meter. Wie berichtet, forderten die Anwohner die Hochbahn auf, nachträglich für Schallschutz zu sorgen. Nach mehrfacher Nachfrage vom Wochenblatt und einem Antrag der Eimsbütteler Bezirkspolitik beauftragte die Hochbahn im November einen Gutachter mit der schalltechnischen Untersuchung. Bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Wochenblatt stellten Hochbahn-Mitarbeiter am vergangenen Donnerstag die Ergebnisse vor.
Gemessen wurde an zwei Standorten (Terrasse und Balkon) in der Nacht. Tagsüber hätte unter anderem der Autoverkehr die Schallwerte verfälscht, erklärt Volker Schmidt, Projektleiter bei der Hochbahn für den barrierefreien Ausbau. Die Schallmessungen mehrerer Züge aus beiden Richtungen dienten als Grundlage für die Berechnung und Ermittlung des sogenannten „Beurteilungspegels“ gemäß des 16. Bundes- Immissionsschutzgesetzes (BImSchV). Die errechneten Werte im Gutachtens liegen laut Projektleiter Schmidt zwischen „29,3 und 33,3 dB(A)“ (A-bewerteter Schalldruckpegel). Die Konzentrationsstörungsschwelle liegt bei 40 dB(A). Damit unterschreiten die Ergebnisse die gesetzlich zulässigen Beurteilungsschallpegel (49 dB nachts, 59 dB tagsüber) für den U-Bahnverkehr, so Hochbahn-Sprecherin Saskia Huhsfeldt.
Dennoch wird die Hochbahn zwischen U-Bahnsteig und Treppenaufgang eine zweiflügelige Pendeltür als Schallschutz einbauen. „Wir haben uns für den Einbau entschieden, da es hier eine städtebauliche Besonderheit gibt. Die Reihenhäuser sind nicht mit den Haustüren zur Straße ausgerichtet. Hier weisen die Gärten mit Terrassen und die Hauptwohnräume zur Straße. Der Abstand zur Straße und zum neuen U-Bahn-Zugang ist gering, sodass eine gewisse Beeinträchtigung der Nutzung dieser Räume und Gärten nachvollziehbar erscheint“, sagt Schmidt. Sobald die Verkehrsbehörde den Bauantrag geprüft habe, erfolge die Ausschreibung. „Die Pendeltüren sollen noch in diesem Jahr eingebaut werden“, so Volker Schmidt. Die Kosten dafür schätzt er auf 30.000 bis 35.000 Euro. ngo
Der Beitrag Hochbahn bessert Treppenneubau nach erschien zuerst auf Niendorfer Wochenblatt.